Unser Lohmarer Wald
Mit freundlicher Genehmigung von
Gerhard Streichardt habe ich seine Fotos
und Emails hier zusammengefasst,
damit man sie immer mal wieder
anschauen kann.
Danke, Herr Streichardt!
6.2.2014
Liebe Freunde und
Mitglieder des Heimat- und Geschichtsverein Lohmar!
Hier das erste Bild
aus der Serie: "Unser Lohmarer Wald"
Leben geht und Leben
kommt:
Der Wald ist in ständigem Umbruch. Nach einem Orkan und Windbruch im
Lohmarer Wald kommt neues Leben. Sämlinge des Fichtenwaldes haben sich ausgesät und streben dem Licht entgegen. Hier auf dem Bild verbunden mit der
Fingerhutpflanze, die in ihrem Rot im Juni blüht.
Das Bild wurde
aufgenommen zwischen Lohmarhohn und Krölenbroich am
Jägerpfad.
Mit freundlichen
Grüßen
Heimat- und Geschichtsverein Lohmar
e.V.
Gerd
Streichardt
Vorsitzender
Schlesierweg
6
53797
Lohmar
Tel.:
02246-900735
(Bei den weiteren Fotos und Erläuterungen lasse ich Anrede und Grüße weg.)
Der Lohmarer Wald ist die grüne Lunge von Lohmar
und über 900 Jahre alt. (sicherlich noch älter)
Auch das gehört zur
Pflege des Waldes: Auf dem Bild sehen Sie eine Waldschneise, die von Hand von der
Forstverwaltung angelegt wurde, damit Brandschneisen bei evtl. Waldbränden eine
Bremse bilden. Gerade in den Sommermonaten kann durch Unachtsamkeit oder durch
Selbstentzündung (Glasscherben) ein Brand entstehen. Gerade der Fichtenbestand
ist gefährdet.
Das Bild entstand
etwa 500 Meter hinter der Schutzhütte in Richtung
Heide.
Sie erhalten mit diesen Bildern ein breites Spektrum unterschiedlicher Eindrücke aus unserem Wald. Unser Wald wird seit
Jahrhunderten bewirtschaftet und ist seit vielen Jahren eingeteilt in Parzellen. Diese Grenzmarkierungen sind Eckpunkte auch für die Forstverwaltung. Früher
hatten die Grenzsteine ein eingelassenes "B" für das Herzogtum Berg. Später
wurden Grenzsteine mit aufgelassenen Nummern gesetzt. Gehen Sie durch den Wald -
Sie erkennen an Wegekreuzungen diese Grenzsteine.
Das
Bild ist aufgenommen unterhalb von Franzhäuschen an der B
56.
Unser Wald in Lohmar
wird durch vier größere Bäche zerschnitten.
Alle Bäche fließen in die Agger:
Im Norden der Jabach,
dann der Pferdsbach,
der Auelsbach,
der Holzbach
und im Süden der Rothenbach.
Alle Bäche fließen in die Agger:
Im Norden der Jabach,
dann der Pferdsbach,
der Auelsbach,
der Holzbach
und im Süden der Rothenbach.
Dazwischen sind
kleinere Rinnsale, die jeweils in diese Bäche
fließen.
Der Jabach
entspringt in Hochhausen etwa an der B 56 und fließt in Höhe
der Autobahnbrücke etwa gegenüber der Mündung der Sülz in die Agger.
Der Pferdsbach entspringt unterhalb Inger in Höhe des Gutes "Haus Freiheit" und fließt nördlich unterhalb Lohmarhohn im Wiesental in den Auelsbach.
der Autobahnbrücke etwa gegenüber der Mündung der Sülz in die Agger.
Der Pferdsbach entspringt unterhalb Inger in Höhe des Gutes "Haus Freiheit" und fließt nördlich unterhalb Lohmarhohn im Wiesental in den Auelsbach.
Der Auelsbach selber
entspringt unterhalb des Birker Fernsehturmes, fließt nördlich von Heide und
unterhalb von Albach und Lohmarhohn in die Feuchtwiese, entlang der Buchbitze,
dann in die Verrohrung der Bachstraße und erreicht in Höhe der Gaststätte zur
Fähre die Agger.
Der Rothenbach ist der südlichste Bach, entspringt im Siefen unterhalb des Friedwaldes, speist etliche Teiche und fließt in die Widdauer Wiesen und erreicht die Agger an der Grenze zwischen Troisdorf und Lohmar.
Der Rothenbach ist der südlichste Bach, entspringt im Siefen unterhalb des Friedwaldes, speist etliche Teiche und fließt in die Widdauer Wiesen und erreicht die Agger an der Grenze zwischen Troisdorf und Lohmar.
Im Laufe der vielen
tausend Jahre haben sich die Bäche teilweise in tiefe Täler geschnitten.
Hier auf unserem Bild zeige ich den Holzbach zwischen Krölenbroich und Lohmarhohn.
Das Bild ist talabwärts fotografiert etwa 200 Meter oberhalb des ehemaligen
"Klopphannes", einer Pumpstation von Krölenbroich.
Hier auf unserem Bild zeige ich den Holzbach zwischen Krölenbroich und Lohmarhohn.
Das Bild ist talabwärts fotografiert etwa 200 Meter oberhalb des ehemaligen
"Klopphannes", einer Pumpstation von Krölenbroich.
Der Hirzenberg im
Lohmarer Wald, eine kleine unscheinbare Erhebung in der Achse zwischen der
Zwölf-Apostel-Buche und den großen Teichanlagen im Siegburger Staatsforst, ist
für viele unbekannt - für Kenner der Lohmarer Geschichte sowie Historikern eine
Pflicht. Hierzu schreibt der Heimatforscher Rudolf Heinekamp im Buch"Siegburgs Vergangenheit und Gegenwart", welches bereits im Jahre 1897 - also vor
117 Jahren - erschienen ist, folgende Zeilen:
Die Thatsache von Wichtigkeit ist es, daß in dem unfruchtbaren Sande am
Hirzenberge viele altdeutsche Gräber aufgedeckt worden sind, welche offenbar
einer langjährigen Ansiedlung daselbst
angehörten.
Der Hirzenberg liegt ungefähr 4 km von Siegburg in dem Lohmarer Walde. Am Anfang
dieses Jahrhunderts sah man noch wohl 100 hügelbedeckte Gräber in seiner Nähe,
die allmählich von ruchlosen Händen zerstört und ausgebeutet worden sind.
Auf dem Berge selbst erhob sich ein Kranz von 12 kleineren um einen großen
Stein, der als Opferstätte gedient haben
könnte.
Es handelt sich hier
um das einzige Bodendenkmal im Lohmarer Wald. Die bestehende Hinweistafel ist
fast von Büschen umwuchert und man muss suchen, um das Hinweisschild zu finden. Von den Hügelgräbern findet man kaum noch Erhebungen. Der HGV Lohmar führt ab
und an Wanderungen durch, die auch zu diesem Bodendenkmal
führen.
Pünktlich zum
Valentinstag einen Gruß aus dem Lohmarer Wald: Eine Kiefer und eine Hainbuche
umarmen sich, als wenn sie genießen, ihr Leben lang friedlich zusammen zu
finden. Selbst die ausgestreckten Äste der Buche um die Kiefer lassen erahnen, wie gerne man sich hat. Der Schein trügt: Es geht in der Natur auch hier um brutales Überleben. Die Krone der Kiefer nimmt
der Buche das Licht weg. Sie ist gezwungen, mit Ihren Ästen weit auszuladen, dass die Blätter das erforderliche Licht zum Überleben
erreichen. Wir haben in Lohmar
einen sog. Mischwald, wobei die Aufforstung der Tanne weiter rückläufig ist. Hartes Nutzholz ist gefragter, so dass in den Wäldern um Lohmar immer mehr
Buchen und Eichen im Vordergrand stehen.
Das Bild ist
aufgenommen etwa 500 Meter unterhalb Franzhäuschen.
Unsere Eiche zählt
zu den ältesten Anpflanzungen im Lohmarer Wald. Manche kommen auf ein
stattliches Alter von bis zu 500 Jahren. Die ältesten Eichen stehen im Dreieck
Reitstall Lohmar, der Zwölf-Apostel-Buche und der alten Lohmarer Straße zwischen
Lohmar und Siegburg. Weitere sehr alte Eichen sind an der Widdauer Wiese zwischen der alten Eisenbahntrasse und der Agger zu finden.
Gerade in den
Wintermonaten zeigt die Eichenkrone bizarre Verästelungen. Blicken Sie bei Ihrem
Spaziergang mal nach oben - Sie werden ihre Freude an den vielen tausend kleinen
und großen Ästen haben.
Die Aufnahme
entstand oberhalb des Reitstalles Lohmar
in süd-östlicher Richtung.
in süd-östlicher Richtung.
Heute zum Sonntag
einmal zwei Bilder!
Spaziert oder
wandert man mit offenen Augen durch unseren Wald, so erkennt man rechts und
links an den Wegen abgestorbenes Holz ( Todholz). Das sind Bäume, Baumstämme,
großes Wurzelwerk oder gefällte und nicht abgeholte/abtransportierte Baumstämme. Betrachtet man diese, so erkennt man Schmarotzer, Pilze, die sich auf diesem
Holz ansiedeln.
Auf den beiden angehangenen Bildern erkennt man den "Rotrandigen Baumschwamm", ein Pilz, der sich auf abgestorbenen Hölzern wohl fühlt. Es ist ein sehr harter, fester Pilz, der sehr giftig ist. Er lässt sich aber sehr gut vom Stamm abnehmen. Getrocknet in der Wohnung ist er sehr dekorativ.
Auf den beiden angehangenen Bildern erkennt man den "Rotrandigen Baumschwamm", ein Pilz, der sich auf abgestorbenen Hölzern wohl fühlt. Es ist ein sehr harter, fester Pilz, der sehr giftig ist. Er lässt sich aber sehr gut vom Stamm abnehmen. Getrocknet in der Wohnung ist er sehr dekorativ.
Die Bilder sind
aufgenommen oberhalb der Straße " Pützerau" in Richtung
Schutzhütte.
Ein Hauch von
Frühling auch aus diesem Wald. Da hat doch vor Jahren jemand seinen Unrat aus
seinem Garten im Wald entsorgt und gleichzeitig die Zwiebeln des Krokus mit
entsorgt. Was doch verboten ist, erfreut gleichzeitig den Besucher des Waldes. Auf einer kleinen Fläche zeigen sich eine Hand voll
Frühlingsblüher.
Gesehen zwischen
Schutzhütte und oberer Pützerau.
Die Resonanz auf die Bilder aus dem Lohmarer Wald ist überragend. Gerd Streichardt sage "Danke" für die
vielen Rückmeldungen.
Sie wissen, dass wir
eine Bronzestatue mit der Geschichte unseres Erbenwaldes im Mai 2014 in Lohmar
aufstellen werden. Im Anschluss daran werden wir im Rathaus der Stadt eine Ausstellung über unseren Lohmarer Wald geben.
In der Anlage ein
paar Bilder von unserem Mitglied Jutta Michaelis aus dem Park Lohmarhöhe, der
vor einigen Jahren umgebaut wurde und heute etwa 12 Neubauten bekommen
hat.
Hier der
geschichtliche Hintergrund der Parks, der ebenfalls am Rande des Erbenwaldes
lag:
Im
Jahre 1905 kaufte ein Dr. Schultes diese Fläche und errichtete ein großzügiges
Wochenendhaus, um das er einen Park anlegte. Ohne Hintergründe zu wissen,
erschoss sich dieser Mann. Er war Teilhaber einer Braunkohlengewinnung. Anfang
der 1920 er Jahre kaufte ein Freiherr von Linsingen das Land. Er war Neffe des
berüchtigten Generalfeldmarschall von Linsingen. Er verkaufte das Anwesen später
an einen Herrn Karl Maybaum aus Köln. Er war nur kurzer Besitzer und verkaufte
das Anwesen an die Besitzer der Faßfabrik Kurz Hessenthal. Nach Einführung der
Rentenmark Ende 1923 verkauften diese an die Ordensgemeinschaft vom armen Kinde
Jesu in Aachen ( deshalb auch der Name Clara Fey Straße, die
Ordensbegründerin).
Hier
errichteten diese Schwestern einen Kindergarten, der aber aufgelöst wurde,
nachdem die kath. Kirchengemeinde Lohmar einen eigenen Kinder-garten baute. Die
Gebäude wurde Anfang der 1970 er Jahre
abgerissen.
5 Bilder unseres Mitgliedes Wolfgang Weber
Sie zeigen den Sonnenuntergang über dem
Lohmarer Wald, fotografiert in Richtung Westen nach Troisdorf bzw.
Siegburg. Gerade in den
Winter-monaten, wenn die Sonne gegen 17 Uhr untergeht, zeigen sich bizarre Bilder
mit der Rotfärbung des Himmels. Aufgenommen sind die
Bilder zwischen der Waldschule Lohmar und der Pützerau. Hier war jahrelang ein
Hochwald mit Fichtenbestand, der zum Teil Opfer des Sturmes "Lothar" wurde, später hat der Borkenkäfer ganze Arbeit geleistet, so dass die Forstverwaltung
den restlichen Fichtenbestand abholzte.
Das letzte Bild
zeigt die gleiche Richtung ohne den Sonnenuntergang mit Blick auf Siegburg. Aufgenommen am 15. Febr. 2014 oberhalb der Pützerau
(zoom). In 4 km Entfernung
kann man den Michelsberg von Siegburg erkennen. Hier war jahrelang die
Verwaltung des Lohmarer Erbenwaldes durch die Benediktinermönche, Abtei auf dem Michelsberg. Die
"Berge" im Hintergrund lassen das Siebengebirge
erkennen.
Die Agger als Fluss
erreicht das Stadtgebiet Lohmar von Overath aus kommend in Bombach, am Viadukt
der Bahnlinie nach Overath, verläuft an Neuhonrath vorbei nach Wahlscheid, um
über Donrath nach Lohmar Ort zu gelangen. Sie entspringt in der Nähe von
Meinerzhagen und hat eine Länge von 67 km. Die Agger bildet von
der Mündung der Sülz an die Grenze zwischen den Ortsteilen von Troisdorf und
Lohmar. Das war nicht immer so. Der Lohmarer Erbenwald hatte als westliche
Grenze die Steinbahn in Siegburg, sprang hier über die Agger in den
Röhrichtsiefen nach Troisdorf bis an den Weg, der heute als Kirchweg von Siegburg nach Altenrath durch
die Wahner Heide führt. (Grenzstein
Troisdorf/Sieglar/Lohmar)
Das ganze Gebiet ist
heute Territorium der Wahner Heide. Auf dem Bild sehen Sie die Agger, rechts die
Widdauer Wiesen in der Nähe der Mündung des Rotenbaches in die Agger, links das
Gebiet des Rörichtsiefen am Aggerstation in Troisdorf. Über den Aggerfluss hinweg
erkennen Sie den Güldenberg, auf dem man heute noch einen Ringwall der Kelten etwa 1500 vor unserer Zeitrechnung erkennen kann.
Das Bild wurde
aufgenommen am 17.2.2014.
Hier auf dem
angehangenen Bild zeigt sich ein vertrockneter Halm mit einem Aufsatz von vielen
keinen Sternen. Im Winter ein gutes Fotomotiv. Es sind die Überreste eines
abgestorbenen Riesenbärenklau.
Diese Pflanze, die
zu den NEOPHYTHEN zählt, ist äußerst gefährlich und kann nur mit Schutzkleidung
berührt werden. Falsches Anfassen führt zu Verbrennungen am ganzen Körper. Die
Pflanze - auch Herkulesstaude genannt - siedelt sich gerne an Bächen und
Flüssen an und kommt aus dem Kaukasus. Neophyten sind Pflanzen, die durch
Menschen in Gebiete eingeführt werden, in denen sie in natürlicher Weise nicht
vorkommen. So der Riesenbärenklau (Kaukasus), das Drüsige Springkraut
(Ostindien) und die Ambrosie (Nordamerika).
Das Bild wurde
aufgenommen an der Agger im Bereich der Mündung
Rothenbach.
Unser fast 450 Hektar
großer Wald ist ein Naherholungsgebiet für viele Menschen geworden: Spaziergänger, Jogger, Reiter, Mountainbiker, Walker und Hundebesitzer nutzen
den Wald in ihrer Freizeit. Daher auch die Aufgabe des Heimat- und
Geschichtsverein Lohmar, mit Hinweis- und Wegeschildern den richtigen Weg zu
zeigen. Unser Mitglied Heinz
Eimermacher kümmert sich seit Jahren rührig um die Aufstellung dieser Schilder, welche von Wanderern gerne angenommen werden. Er verzweifelt manchmal am
Vandalismus einiger, die die Schilder einfach abreißen.
Zu dem roten Merkmal
auf dem Bild komme ich später noch.
Aufgenommen am
Wanderweg oberhalb des Rothenbach in Richtung
Heide.
Auf den nächsten
Bildern stellen wir Ihnen die Feuchtwiese vor:
Ein über mehrere große
Fußballfelder gegebene Wiese unterhalb von Lohmarhohn, die vom HGV schon über 30
Jahre betreut wird. Hier sind viele seltene Pflanzen zu finden, aber auch ein
Refugium für Amphibien, wie Ringelnatter, Blindschleiche, Kröten, Frösche und
Lurche. Selbst der Feuersalamander (nachtaktiv) ist hier zu
Hause.
Der mittlere Graben
dient zum Auffangen von Gewässer, welche wieder zurück fließen in den Auelsbach. Dieser Graben verlandet im Laufe der Jahre und wurde im letzten Jahr durch eine
Fachfirma wieder ausgekoffert. Die Natur-schutzgruppe des HGV hat Barrieren
eingebaut, damit Frösche und Lurche wieder eine Heimat
haben.
Aufgenommen in den
Feuchtwiese unterhalb Lohmarhohn am 15./ 16.2.2014
Viele können sich
noch daran erinnern: Das Orkantief "Lothar" am 26.12.1999 und der furchtbare
Sturm "Kyrill" am 19. Januar 2007 richteten im Lohmarer Wald erheblichen Schaden
an. Hunderte von Bäumen stürzten um. Vor allem der Fichtenbestand reduzierte
sich auf ein Minimum.
Am 20.6.2013 dann das schreckliche Unwetter über Lohmar. Um die Mittagszeit fielen über 80 ltr. Wasser auf den qm. Die Folge: Überschwem-mungen - und viele Keller liefen voll. Das Rückhaltebecken an der Feuchtwiese staute Mengen von Wasser aus dem Auelsbach, Pferdebach und Holzbach, so dass Schlimmes für den Ort Lohmar verhindert wurde. Reißende Bäche verwandelten die Auenlandschaft innerhalb ganz kurzer Zeit. Die Folge: Etliche Erlen wurden unterspült und kippten um.
Auf dem Bild sehen
Sie den Auelsbach unterhalb von Lohmarhohn.
Ein ganz kleiner Ausschnitt zeigt
das Gewässer.
Aufgenommen am
9.2.2014
Wilhelm Müller schrieb im Jahre 1822
das Gedicht "Am Brunnen vor dem Tore" Vertont hat es Schubert. Vielen ist das
Lied bekannt, wobei im ersten Vers steht:
"Ich schnitt in seine Rinde
, so manches liebe Wort ".
Geht man mit offenen Augen durch
unseren Wald, so findet man an vielen älteren Bäumen solche Schnitzereien, die
an die erste Liebe erinnern oder an das Jahr seiner
Jugend. Im Laufe der Jahre wird durch das
Wachstum der Rinde die Schrift unleserlich - es dauert aber fast 70 Jahre bis
"Gras darüber gewachsen ist".
Das Bild, aufgenommen im Ingerberg,
zeigt solche Bekritzelungen. Ich habe vor 2 Jahren eine Führung mit ganz
bekannten Personen aus Lohmar im Ingerberg gemacht und hörte so ganz nebenbei
von einer Person: Irgendwo steht hier auch mein
Name!
Über den Ingerberg im Lohmarer Wald
- mittlerweile naturbelassen - werde ich später
schreiben.
Immer wieder erreichen
mich aus dem Themenbereich des Lohmarer Waldes Anrufe und Mails. Unser Mitglied
Gerd Schäfer aus Deesem schickt mir aus aktuellem Anlass des heute gezeigten
Bildes zwei Fotos aus dem Weniger-bachtal, ein Seitental des
Naafbaches.
Es ist passend zur
Karnevalszeit. Viel Spass. Gerd
Der Grenzweg
zwischen Lohmar und Troisdorf ist sehr sehr alt. Erste Karten zeigen bereits
diese Strecke, welche die Grenze zwischen Lohmar und der Wahner Heide stellt. Auf diesem Weg wurden auch Rinder und Schweine in den Röhrichtsiefen getrieben, der jahrelang vom Burgherren der Burg Lohmar / von Reven gepachtet wurde. Der
Röhrichtsiefen liegt zwischen
Aggerstadion Troisdorf und der Agger und ist heute zur Stadt Troisdorf
gehörend.
Dieser Weg wurde
über viele Jahre von Menschen aus Lohmar benutzt, um nach Troisdorf zu Fuß oder
per Rad zur Arbeit zu gelangen. Alte Literatur zeigt auch auf, dass dieser Weg
von Troisdorfern und Oberlarern nach Lohmar im September zur Kirmes führte, die
über die Grenzen hinaus bekannt war. Wenn Sie sich die Bilder genau ansehen,
dann erkennen Sie rechts neben dem Weg aufrecht stehende Eisenpfähle. Das sind
Schienenreste aus der ehemaligen Eisen-Sandbahn, die von Altenrath über die
Agger nach Lohmar verliefen.
Traurige Berühmtheit
bekam dieser Weg:
Am 25.Juli 1945 wurden drei Männer aus Lohmar auf dem Wege zur
Arbeit nach Troisdorf von marodierenden Banden
erschlagen.
Das Bild -
aufgenommen am 22.02.14 - zeigt die Agger,
im Hintergrund rechts (nicht erkennbar)
die Burg Lohmar,
linker Hand die Ausläufer des
Güldenberges.
In 75 Tagen eröffnen
wir eine Ausstellung im Rathaus der Stadt Lohmar über "Unseren Wald Lohmar". Gleichzeitig wird die Waldkiste als Dauerleihgabe an die Stadt übergeben. Wir
werden Sie darüber weiter unterrichten.
Mal Hand aufs Herz:
Waren Sie schon einmal vor Sonnenaufgang im Lohmarer Wald?
Waren Sie schon einmal vor Sonnenaufgang im Lohmarer Wald?
Sie haben etwas
verpasst! Der Wald lebt und ist bereits voller Vogelgesang.
Amsel und
Singdrossel schmettern ihr Lied. Der Buchfink trällert. An den Teichen selber
sind Stockente und Blässhuhn voller Tatendrang. Der Grau- reiher schielt auf sein
Frühstück und die Kanadagans und die Nilgans (heute selbstverständliche Gäste)
suchen sich ihren Nistplatz.
Und das Allerschoenste - Sie sind ganz alleine hier!
Aufgenommen am
"Burgweiher" in Lohmar. Die Teichanlage wurde erst in den 1930 er Jahren
angelegt. Dazu wurde Erdreich aus dem Bereich der heutigen
Straße "Am Burgweiher"
ausgekoffert.
Fuchs und Hase
besiedeln noch in unseren Wald. Auch Wildschwein und Rehwild sind vorhanden. Glück muss man haben, wenn man den Dachs zu Gesicht bekommt. Was gänzlich aus
unserem Lohmarer Wald verschwunden ist: das Rotwild. Wenn man Jägern Glauben
schenken kann, so ist der Waschbär auch in unseren
Wäldern.
In der Chronik vom
ehemaligen Bürgermeister Polsdorff steht zu lesen, dass ein Hirsch mit mächtigem
Geweih im Jahre 1911 in Höhe der Pützer Hau (Pützerau) geschossen wurde. Hunderte von Jahren wurde in unserem Wald das Wild erlegt und im Waldbuch, das
zurzeit Heimatforscher Heinrich Henne-keuser überarbeitet, steht geschrieben,
dass die Mönche vom Siegburger Michaelsberg über viele Jahre das alleinige Recht
hatten, im "Erbenwald" zu jagen.
Heute ist der Wald
in verschiedene Jagdbezirke aufgeteilt und Jäger achten auf den richtigen
Bestand der Tiere.
Auf den beiden Bildern sehen Sie die modernen Hochstände, aufgenommen zwischen Schutzhütte und Reitstall, das zweite Bild aufgenommen am
Ende der Feuchtwiese unterhalb Lohmarhohn am Wege nach
Algert.
Wie vielerorts in
NRW ist auch unser Wald geschädigt durch Krankheiten. Gerade der Eichenbestand
ist durch Umwelteinflüsse angegriffen und stark dezimiert. Selbst der
Fichtenbestand ist krank. Nicht nur der Borkenkäfer zeigt ganze Arbeit - es ist
auch die sog. Rotfäule. Diese zerstört den Baum von innen. Die Fäule beginnt an
der Wurzel und frisst sich langsam den Stamm nach oben. Die Fichte reagiert mit
einem überdimensionalen Wuchs nach außen. Man spricht von einem Flaschenhals. Erkennbar an der Flaschenform bei der Fichte.
Auf dem Bild sieht
man den verdickten Stamm unten, das zweite Bild zeigt bereits die Auswüchse am
Stamm, man kann mit der Hand nach innen greifen.
Gesehen an der alten
Lohmarer Straße in Richtung Siegburg, hinter dem zweiten Weiher der linke
Querweg.
"Dat Wasser vun
Luhmer es joot."
Lange Zeit war dies
nicht so. Erst um die Jahrhundertwende 1915 kam fließendes Wasser nach Lohmar.
Zuerst aus Quellen des Lohmarer Waldes.
(Ein Wasserbehälter befindet sich noch
heute oberhalb des Parkes Lohmarhöhe)
Seit Mitte der 1970er Jahre erhalten wir unser Wasser aus der Wahnbach-talsperre. Die Leitungen
laufen über Siegburg-Kaldauen, über Rothenbach in Richtung Zwölf-Apostel-Buche und dann in Richtung Lohmar.
Gleichfalls auf
dieser Schiene quer durch den Lohmarer Wald bekommt Lohmar sein Erdgas. Die
Leitung läuft auch am Rothenbach, der 12 Apostel- Buche vorbei und erreicht am
Reitstall in Lohmar die Stadtgrenze. Hier ver- teilen sich die Adern nach Süden
und Norden. Eine Leitung verläuft dann hinter der Lohmarer Waldschule in
Richtung Ingerberg und kommt dann am
Donrather Dreieck wieder an die Stadt
zurück.
Auf dem Bild sehen
Sie die markierte Strecke mit gelben Pfählen
mitten im Lohmarer
Wald..
Die heutige B 484,
die Verbindung von Lohmar nach Siegburg, wurde erst im Jahre 1844 gebaut. Hunderte Jahre vorher gab es nur die einzige Verbindung durch den Lohmarer Wald
nach Siegburg: "die Alte Lohmarer Straße". Es war auch jahrelang die
Postkutschen Strecke zwischen Bonn und Wipperfürth.
Die Straße wurde im 19. JH
auf 6 Meter Breite ausgebaut und an den morastischen Stellen mit Knüppeldämmen
verstärkt.
Heute dient der Weg den Freizeit-Radlern und Spaziergängern als
Refugium.
Das Bild zeigt die Alte Lohmarer Straße in Richtung Siegburg.
Wie seit hunderten
von Jahren, so wird unser Wald jedes Jahr "abgeerntet". Die Forstverwaltung
zeichnet Bäume an, welche im Laufe der Jahre zu eng beieinander stehen. Damit
der Baumbestand anderer Bäume sich besser entwickelt, lässt man diese Bäume
fällen.
Auf unserem Bild das
Todesurteil einer Buche.
Der Förster kennzeichnet mit Farbe die Bäume,
welche im
Bestand weichen müssen.
Fotografiert an der
Schutzhütte oberhalb der Waldschule.
Nach Angaben des
B.U.N.D. werden jedes Jahr in NRW ca. 4 Millionen cbm Holz aus unseren Wäldern
geerntet. Wie hoch der Anteil im Holze des Lohmarer Waldes ist, entzieht sich
meiner Kenntnis. Jedes Jahr zwischen Dezember und März werden vom Forstamt Bäume
frei gegeben, die als Nutz- oder Brennholz Verwertung finden. Privatpersonen
müssen sich aus Sicher-heitsgründen einer Prüfung unterziehen, dass sie
berechtigt sind, mit richtiger Kleidung und Werkzeugen Holz zu
ernten.
Die
Naturschutzgruppe des HGV forstet nicht nur auf, sondern erntet auch Holz.
Auf
dem beigefügten Bild sehen Sie Mitglieder des HGV bei der Arbeit mit
entsprechender Schutzkleidung.
Das Bild entstand unterhalb von
Lohmarhohn.
Das Jahr 1944!
Eine
ganz dunkle Seite des Lohmarer Waldes. Über Heinsberg und Kerpen kommen am
30.10.1944 hunderte von englischen Flugzeugen und werfen bei einem Luftangriff über Köln 3937 Tonnen Minen und Bomben ab. Die Stadt fällt an diesem Tage in
Schutt und Asche. Die Flugzeuge drehen in Richtung Rösrath und Lohmar und in
Richtung Siebengebirge wieder ab und entsorgen die restlichen noch in den
Behältern befindlichen Bomben. Viele fallen in den Lohmarer
Wald.
Auf dem Bild sehen Sie einen Bombentrichter oberhalb der Waldschule.
In den 70 vergangenen Jahren
ist der Trichter fast verlandet,
zeigt aber immer noch die fürchterliche Seite
des Krieges.
(Recherche: Die
Chronik von Köln)
Unser Wald in Lohmar
ist kein Park! Rechts und links des Weges findet sich manchmal grausiges
Durcheinander an Sträuchern, Ästen und abgefallenem Holz. Das muss so sein. In
den 1960 und 1970 er Jahren hat man irrtüm-licherweise das alte Holz verbrannt
und einen falschen Eingriff in das biologische Gleichgewicht des Waldes
getan.
Heute denkt man
darüber anders und lässt dem Wald und seiner Milliarden schweren "Bevölkerung "
dieses Refugium.
Unvorstellbar, aber
wahr:
Auf einer Fläche von 1 Meter Waldboden ( 1 Meter x 1 Meter x o,30 Meter
tief) tummeln sich 1,6 Billionen Lebewesen - im Vergleich dazu: auf der Erde
leben derzeit "nur" 6,9 Milliarden Menschen. Eine unvorstellbar große Zahl an
Lebe- wesen wohnen also im Erdreich. Sie sind so klein, dass man sie mit bloßem
Auge nicht erkennen kann:
Mikroorganismen:
Bakterien, Pilze, Algen
Bakterien, Pilze, Algen
Fadenwürmer
Milben
Springschwänze
Rädertiere
Borstenwürmer
Käferlarven
Regenwürmer
Schnecken
Spinnen
Asseln
Quelle: Geo-Line
(www.geo.de)
Auf unserem Bild
sehen Sie einen durch Sturm umgefallenen Baum.
Man lässt ihn liegen, damit
Kleinlebewesen ihren Platz im Wald finden. Aufgenommen am Rothenbach am
26.2.2014.
Unser Wald in Lohmar
hat etwa 50 Teich- und Weiheranlagen. Fast alle werden heute noch kommerziell
genutzt. In der Hauptsache werden Karpfen gezüchtet. In den Lohmarer
Heimatblättern, Ausgabe Nr. 25 - November 2011 - hat Ralf Schneider unter dem Titel "Weiher im
Wertewandel - Betrachtungen zu einer bemerkenswerten Kleinlandschaft" die
Teichanlagen beschrieben.
In späteren
Berichten will ich gerne auf diese Landschaften im Lohmarer Wald
zurückkommen.
Auf den beiden
Bildern, die in einem zeitlichen Abstand von 14 Tagen aufgenommen wurden, zeigt
sich die Veränderung der Landschaft:
Aus dem tristen "grau in grau" kommt wieder
Leben. Mit dem gefluteten Wasser stellen sich auch Enten, Gänse und Teichhühner
wieder ein. Der Graureiher nistet in den auf den Bildern gezeigten Fichten. Am
6.3.2014 habe ich 14 Graureiher an einem Platz
gezählt.
Aufgenommen
unterhalb des Reitstalles in Richtung Siegburg.
Seit hunderten von
Jahren wird der christliche Glaube der Bevölkerung durch Wegekreuze, Materl und
Heiligenhäuschen in der Natur dokumentiert. Auch im Wald von Lohmar sind seit
Jahren diese Bekenntnisse zu sehen. Der HGV Lohmar hat
in den letzten Jahren mit Genehmigung der Forstverwaltung und der Stadt drei
solcher Kreuze erstellt. Wir suchen weiter Patenschaften, die sich hier um die
jährliche Pflege kümmern.
Auf dem Bild sehen
Sie ein Holzkreuz, das der HGV im Jahre 2011 im Ingerberg aufgestellt hat. Übrigens: im gesamten Stadtgebiet Lohmar sind über 100 Wegekreuze zu
finden.
Alle Vögel sind
schon da! Durch das warme Frühlingswetter bedingt, sind etliche Zugvögel wieder
in ihrer Heimat gelandet. Gestern kamen Schwärme von Kranichen aus Spanien
zurück und flogen in Richtung Norden. Der Weidenlaubsänger, auch Zilp Zalp
genannt, ist gestern gesichtet worden. Durchzieher, wie die Schwanzmeise und der
Distelfink waren gestern Gast im Lohmarer Wald.
Der Eisvogel ist
kein Zugvogel, er bleibt das ganze Jahr über bei uns. Vor Jahren noch vollkommen
verwaist, ist der Eisvogel seit einiger Zeit wieder bei uns zu finden. Sie
müssen Geduld und Zeit mitbringen, dann sehen sie
ihn:
- an der Agger an
der Mündung des Auelsbaches.
- am Johannesweiher
an der alten Lohmarer Straße
- an den Teichen
unterhalb von Lohmarhohn sowie
- an den Teichen im
Wiesental unterhalb von Algert.
Der Eisvogel baut
Nisthöhlen im Erdreich an Bächen. Auf dem Bild, das gestern aufgenommen wurde, zeigt sich eine solche Bruthöhle im Wiesental unterhalb von Algert. Wer
Interesse hat, dort zu beobachten, der soll sich bei mir
melden.
Der Auelsbach im
Frühnebel!
Fotografiert entgegen der Fließrichtung in Höhe von Lohmarhohn am
9.3.14. Auf dem Bild als kleines Rinnsal erkennbar. Aber der Bach "hat es in
sich": Seit Generationen
bringt er jährlich Überschwemmungen im Ort Lohmar. So zuletzt am 20.6.2013, als
bei einem schweren Unwetter der Bach so anschwoll, dass die Wassermassen sich in
das Bachbett regelrecht eingefressen haben. Das Rückhaltebecken oberhalb der
Buchbitze staute zwar die Wassermassen, das Wasser kam dann hinter der
Bachstraße am Ende der Verrohrung am Auelsbach wieder an die Oberfläche und
setzte Straßen unter Wasser.
Die Politiker sind
gefordert und haben reagiert: Der Durchfluss des Querschnittes am Mönch des
Rückhaltebecken wird reduziert.
Im Buch "Lohmar in
alten Zeiten, Band 1" ist auf Seite 150 das Hochwasser in der Gartenstraße
fotografiert, welches am 6.August 1931 das Dorf unter Wasser
setzte.
Für Blumenliebhaber:
An dieser Stelle des aufgenommenen Fotos findet man in den nächsten Wochen die
schönsten Schlüsselblumen, eine Primelart.
"Durch diese hohle
Gasse muss er kommen !"
Wer kennt den Satz
nicht?
Schillers Drama, Wilhelm Tell, wo die Titelgestalt den Reichsvogt Geßler
erwartet, um ihn zu töten.
Mit "hohler Gasse"
ist ein Hohlweg gemeint. Wir haben im Lohmarer Wald einige davon. Der mit Abstand
älteste ist der seit hunderten von Jahren benutzte Waldweg von Inger kommend
über Algert nach Lohmar. Hohlwege dienten dazu, die unebene Topografie des
Waldes für Pferdefuhrwerke zu erleichtern. Mit viel Handarbeit wurden diese Wege
erstellt. Heute ist dieser Hohlweg fast verlandet.
In Birk gibt es den
Weg "Hohle Gasse". Der Name führt ebenfalls auf einen Hohlweg zurück. Ein ganz
besonderer Hohlweg führt von Halberg nach Donrath. Es ist die alte Siegener /
Kölner Landstraße, die in alten Urkunden oft erwähnt wird. Wenn man von Halberg
den Berg in Richtung Hollenberg fährt, erkennt man den Hohlweg auf der rechten
Seite der Fahrtstrecke.
Die Bilder
entstanden unterhalb des Ingerberges.
Der Frühling ist
nicht mehr aufzuhalten! Heute morgen habe ich über dem Lohmarer Wald 2
Weißstörche entdeckt auf dem Wege von Süden nach Norden. Durch den leichten
Rückenwind waren sie schnell am Horizont wieder
verschwunden.
Zum Bild: Es gibt
viele Wanderwege durch den Lohmarer Wald. Der längste - und auch der schönste -
ist der Sieghöhenweg, der eine lange Route durch unseren Wald
führt. Der Sieghöhenweg
kommt über Troisdorf, an der Eremitage vorbei durch die südliche Wahner Heide,
über den Güldenberg, quert dort die Agger und kommt durch die Kirchstraße, durch
den Park der Villa Friedlinde, die Hermann Löns-Straße an die Waldschule von
Lohmar und geht an der Schutzhütte vorbei nach Franzhäuschen. Von dort aus an
der Wahnbachtalsperre vorbei nach Heisterschoss. Dort erreicht man das Bröltal.
Hier geht es steil aufwärts nach Bödigen.
Der Weg ist ein
Erlebnis. Lassen Sie sich nach Bödingen bringen und laufen den Weg entgegen der
Strecke in Richtung Lohmar. Sie werden die Landschaft genießen. Für die Strecke
von Bödingen nach Lohmar benötigen Sie 3 Stunden.
Das Bild zeigt das Merkmal des Sieg Höhen Weges an der B 56 kurz vor Franzhäuschen.
Das Bild zeigt das Merkmal des Sieg Höhen Weges an der B 56 kurz vor Franzhäuschen.
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Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden, dass das gestern gezeigte Bild nicht
dem "Sieg- Höhen Weg" entspricht sondern auf "Erlebniswege Sieg" hinweist. Vielen
Dank!
Wie auch immer: Es
lohnt sich, diesen Weg einmal zu erwandern!
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Die Gesamtfläche
unseres Lohmarer Waldes ist von der Topografie sehr unterschiedlich angeordnet. Der tiefste Punkt unseres Waldes ist an der Agger etwa in Höhe der Widdauer
Wiese (zwischen alter Bahntrasse und Agger). Hier sind wir 53 Meter über NN. Der
höchste Punkt ist etwa in Höhe von Inger, Am Haus Freiheit. Wir befinden uns
dann auf einer Höhe von 172 Meter über
NN. Dazwischen finden
wir immer wieder tiefere Taleinschnitte.
Das Bild zeigt den
Lohmarer Wald, fotografiert von Inger in westlicher Richtung. Am Horizont sind
die Erhebungen der südlichen Wahner Heide zu erkennen. Im Vordergrund der
"weiße Fleck" ist der Turm der Kapelle von
Lohmarhohn.
Manche unserer Bäume
sind Flachwurzler, d.h. die Wurzeln gehen nicht in die Tiefe des Bodens, sondern
strecken sich im Flachbereich der Erde nach allen Seiten aus. Auch in unserem
Wald gibt es Flächen, die durch Ab- schwemmungen im Laufe der Jahre den flachen
Bodenhumus fortspülen. Der Baum ist gezwungen, das Wurzelwerk noch mehr zu
verstärken, damit der Stamm nicht umkippt.
So gesehen bei einer
Buche oberhalb der Straße "Auf der Hardt" .
Im Regenwasser sieht die Wurzel aus wie in einen Ledermantel gehüllt..
Im Regenwasser sieht die Wurzel aus wie in einen Ledermantel gehüllt..
Nachwuchs an den
Teichen im Lohmarer Wald!
In diesem Jahr recht früh, aber gestern morgen auf dem
Johannesweiher an der alten Lohmarer Straße gesichtet: 5 junge Nilgänse. Wie
auch bei den Bäumen, so schleppen sich in den letzten Jahren in unseren Wald
Exoten ein.
Nilgänse waren bereits den alten Ägyptern, Römern und Griechen
bekannt. Über die Niederlande kamen sie nach Deutschland und sind erst seit 1986
hier bei uns. Ca. 900 Brutpaare leben zur Zeit in
NRW.
Sollten Sie das
Glück nicht haben, die Nilgans am Johannesweiher zu finden, so fahren Sie mit
Ihrer Familie einmal in die Bonner Rhein Aue. Dort treffen Sie einige
Brutpaare.
Fotografiert mit
Tele gestern morgen gegen 8.00 Uhr am Johannesweiher. Auf dem Bild sehen Sie nur
4 Junge, das fünfte war etwas abseits.
Seit hunderten von
Jahren sind im Lohmarer Wald Schutzhütten zu finden, wobei das Wort "Schutz"
vordergründig ist. Waldarbeiter waren jahrelang auf Pferdefuhrwerke angewiesen - später auf kleinere Traktoren. Es ging morgens vor Sonnenaufgang in den Wald und
in der Dunkelheit wieder zurück. Ich kann mich als Kind noch an Schutzhütten an
der Baumschule unterhalb von Krölenbroich erinnern, im Volksmund "Am Planzjaade"
"Am Pflanzgarten" genannt. Eine weitere Hütte stand am Ende der Schmiedgassse in
Richtung Feuchtwiese.
Heute sind die
Schutzhütten für Wanderer und Erholungssuchende bestimmt. Auch Kindergärten,
Wandergruppen und Vereine nehmen diese Hütte als Rast oder für einen Umtrunk
gerne an.
Auf dem ersten Bild ist die Schutzhütte oberhalb der Waldschule zu
erkennen. Diese Hütte wurde vor 5 Jahren saniert und mit Kostenbeiträgen der
Stadt Lohmar um 20 Meter versetzt und erneuert. Die Pflege obliegt dem HGV
Lohmar.
Die Schutzhütte auf
dem zweiten Bild steht am Rothenbach in der Nähe des Friedwaldes. Die Pflege
obliegt dem Forstamt in Eitorf.
Einer der
markantesten Punkte im Lohmarer Wald ist die Zwölf-Apostel-Buche. Viele kennen
den Standort. Hier hat Steinmetz Schneider aus Siegburg anlässlich seiner
Pensionierung im Jahre 2004 ein
Steinkreuz gesetzt. Die Buche ist in den 1970 er Jahren durch einen Sturm
umgestürzt und wurde ca. 10 Meter entfernt neu gepflanzt. Fast 30 Jahre war ein
Zaun um diese Gruppierung, damit Vandalismus und Wildfraß verhindert wurde. Der
Zaun wurde auf Initiative des HGV entfernt, weil er morsch war. Eine neue Bank ziert
seit 10 Monaten die Stelle der Apostelbuche.
Was wenige wissen: der Weg entlang
dieser Buche ist ein sehr alter Pilgerweg. Von Köln und Porz über Altenrath und
Lohmar pilgerten fromme Menschen an der Buche vorbei, machten Rast und gingen über Siegburg Kaldauen nach
Seligenthal zum hl. Rochus.
(Rochus
ist ein Heiliger der kath. Kirche, der vielen Pestkranken
half.)
Das zweite Bild
wurde mir von unserem Mitglied Günter Pick
zur Verfügung gestellt.
Es zeigt die alte Zwölf-Apostel-Buche im Jahre 1961.
zur Verfügung gestellt.
Es zeigt die alte Zwölf-Apostel-Buche im Jahre 1961.
(die Serie "Unser
Wald" wird bis 25.3.14 unterbrochen.)
Dieses Foto von 1956 zeigt Familienmitglieder von Hannelore Müller
(sie selbst ist die Kleinste) bei einem Sonntagsspaziergang
vor der 12-Apostel-Buche 1956.
Liebe Freunde und
Mitglieder des HGV Lohmar !
Noch 50 Tage, dann
öffnet der HGV Lohmar seine Ausstellung im Rathaus der Stadt Lohmar über seine
Arbeiten in unserem Lohmarer Wald. Wir zeigen in vielen Facetten unsere
Tätigkeiten, die wir im Laufe eines Jahres bewältigen. Aufgebaut wird auch ein
kleines Waldstück, um zu zeigen. welche Vielfalt im Wald zu sehen ist. So
genannte Fühlkisten sollen näher bringen, wie sich Moose, Flechten, Erdreich,
Laub etc. anfühlen. Mittelpunkt der Ausstellung ist die wiedergefundene
Waldkiste aus dem Jahre 1797, die der Stadt Lohmar als Dauerleihgabe übergeben
wird. Weiter zeigen bekannte in Lohmar wohnende Naturfotografen Bilder aus
unserem Lohmarer Wald.
.....Auch das ist
unsere Aufgabe: Gemeinsam mit der Forstverwaltung, dem B.U.N.D. und der NABU,
dem Arbeitskreis Wahner Heide und dem Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland eng miteinander zu arbeiten, um seit Jahren verwaiste Tiere wieder
in unseren Wald zu locken. Das BUND Projekt: "Der Wildkatze auf der Spur" ist
ein Teil davon. Schauen Sie einmal in die beigefügte Anlage.
Weiter empfehlen
wir Ihnen die Internetseite unter der Lohmarer Wald
Unser Ingerberg! Wer
kennt ihn nicht. Seit 3 Jahren ist der Ingerberg ein Biotop, ein naturbelassener Wald. Einzigartig im Rhein-Sieg-Kreis hat man diesem Wald in
einen Bannwald gesetzt, d.h. er wird in der Zukunft so belassen, dass der Mensch
nicht eingreift: Kein Baumschutz, keine Fällung, keine Rodung, kein Abholzen von
Sträuchern und keine Zerstörung. Der Buchenwald soll durch den Wanderer nur auf
den Wegen begangen werden. Der Buchenwald Ingerberg hat einen Baumbestand, der
ca. 160-180 Jahre alt ist. Der Schwarzspecht ist hier wieder
heimisch.
Es ist angedacht,
die Waldfläche in den nächsten Jahren bis hinunter zum Jabachtal zu erweitern.
Unsere Natur schlägt
manchmal Kapriolen. Wenn man mit offenen Augen durch unseren Wald spaziert,
bemerkt man Pflanzen und Bäume, die in ihrem Wuchs sehr unterschiedlich geformt
sind. Auf unseren Bildern entsteht der Eindruck, dass die junge Buche "etwas
über den Durst" getrunken hat. Richtig ist, dass der Baum in seinem Wachstum
gehindert wurde. Einheimische Kletterpflanzen, wie die gewöhnliche Waldrebe oder
auch das Waldgeißblatt, auch die Zaun- und Vogelwicke winden sich um den Baum.
Diese Pflanzen haben Greiforgane und halten sich am Stamm fest. Der Baum wächst
und dort, wo die Pflanze sich angekrallt hat, bleibt der Wuchs des Baumes
zurück.
Das Ergebnis sehen
Sie auf den Bildern.
Aufgenommen zwischen
dem ersten und zweiten Ingerberg in Richtung
Algert.
Der zweite Weltkrieg
in den Jahren 1939 bis 1945 war grausig. Auch für die Lohmarer Bevölkerung. In
den Jahren 1944 und bis April 1945 wurde der Ort Lohmar, aber auch andere Orte
wie Inger/Birk, Scheiderhöhe/Wahlscheid von Bomben und Granaten getroffen.
Häuser und Stallungen wurden zerstört, das Vieh starb und manche Person wurde
durch Splitter getötet.
In der Not der
Menschen flohen viele aus dem damaligen Dorf und gruben sich Unterstände und
Erdlöcher im Lohmarer Wald. Dort lebten etliche Familien aus Angst vor
Bomben-einschlägen.
Der Amerikaner kam
mit seinen Truppen am 10. April 1945 nachmittags gegen 16.30 Uhr aus Richtung
Siegburg nach Lohmar.
Wenn Sie in der
Verlängerung der Straße "An der Buchbitze" in den Lohmarer Wald gehen und bewegen
sich auf dem Weg in Richtung Algert, so sehen Sie auf der linken Seite auf einer
Länge von einem Kilometer Erdverwerfungen. Das sind die Unterstände, die
Lohmarer Bürger während der Zeit von 1944 bis April 1945 gegraben haben. Wasser
wurde aus dem nahe liegenden Auelsbach geholt. Auf dem Bild erkennen Sie einen
Unterstand am Ende der Feuchtwiese.
Wenn man am Ende des
Parkplatzes des im Lohmarer Wald neu angelegten Friedwaldes nach links schaut,
erkennt man ein kleines, unscheinbares Fachwerkhaus. Es ist das am südlichste
gelegene Haus der Stadt Lohmar und gehörte jahrelang zur Stadt Siegburg. Das Gut
Rothenbach!
Über diesen Hof
lässt sich kaum Geschichtliches erlesen und doch hat dieser Hof eine sehr sehr
lange Vergangenheit: Bereits im Jahre 1369 wird dieser Hof erwähnt. Im Jahre
1499 wurde das Gut von Albert von Markelsbach übernommen. Um das Jahr 1380 wurde
es gemeinsam mit Schneffelroth, dem Schmittehof, dem Krölenbroich, dem Leyhof
und anderen Höfen der Nachbarschaft dem Mühlenzwang der Mühle "zur Mulen" (Müllerhof bei Siegburg, auch "Haus zur
Mühlen genannt", heute Altenheim) zugewiesen.
Am 5.März 1742
kaufte die Abtei von Siegburg von den Eheleuten Peter Josef von Proff und M.
Kordula von Kuhlmann das freiadelige Gut Rothenbach und ging im April 1752 mit
Josef Freiherrn von Lüning einen Vertrag ein, der diesen Hof dann
übernahm.
Heute ist es ganz
still um diesen Hof geworden, der mitten im Lohmarer Erbenwald liegt.
Das Bild
entstand etwa von der Straße in Richtung Friedwald.
Das Gut Krölenbroich aus ungewohnter
Perspektive:
Von einem Hochstand aus fotografiert, der auf dem Rücken unterhalb
von Inger aus Richtung Gut Freiheit liegt.
Das Fachwerkhaus ist wahrscheinlich
im Jahre 1823 erbaut worden. Krölenbroich hat in den letzten Jahren sein Bild
durch bauliche Veränderungen fremd gestaltet.
Der einzeln liegende Hof an der
östlichen Kante des Lohmarer Erbenwaldes geht in seinem Ursprung auf das Jahr
1369 zurück, als Wilhelm von Berg den Mühlenzwang auf dem bei Siegburg Wolsdorf
liegenden Mühlenhof( Müllerhof) so auch für Krölenbroich dokumentiert. Im
Landmaßbuch der Hohnschaft Inger ist bereits im Jahre 1711 vermerkt: "Der
Krölenbroicher Hoeff gehoert zum Haus Allner" (Schloss Allner bei Hennef).
Eigentümer im Jahre 1711 war ein Spiess von Büllesheim. In der
Erbhuldigungsliste von 1730 ist ein "Heinrich Halfmann aufm Krollenbruch" aufgeführt.
In der Flurkarte der Gemarkung Inger
(Höferfeld) Nr. 223 und 239 ist ein Doppelhaus nachgewiesen, dass dem Josef
Scheiding gehörte. Ebenfalls ist der Schwiegersohn von Scheiding, Johann Weiler,
als Eigentümer bekannt. Die Familie Weiler behält Krölenbroich bis in die
Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Als spätere Besitzer sind Peter
Urbach, Franz Giepen, Familie Wingen aus Hennef, dann ein Besitzer Dinkelsbach
aus dem Ruhrgebiet. Er war Rechtsanwalt und baute wie verrückt Krölenbroich um
und gab ihm das heutige Bild. Später kaufte ein Unternehmen mit Namen "De
Angelo" den Hof. Seit 2012 ist er im Besitz von Joey
Kelly.
Das Bild unseres
Lohmarer Waldes wird geprägt durch den Schwerpunkt bei der Anpflanzung von
Buchen, Eichen, Fichten, Tannen, Birken und Erlen. Diese Arten findet man in der
Überzahl. Es gibt wenige andere Anpflanzungen, zu denen ich später berichten
will.
Eine große
Seltenheit befindet sich in den Aggerauen an der Widdauer Wiese. Wahrscheinlich
ist es der einzige Standort im Rhein Sieg Kreis: Die Flatterulme. Der bis zu 35 Meter groß
werdende Baum findet sich wohl in den Flußauen und feuchten Standorten im
Hügelland, denn sie erträgt lang anhaltende Überflutungen und Einstau. Sie ist
vor allem weniger anfällig gegenüber dem Ulmensterben, jener Krankheit, die
Millionen von Ulmen den Garaus gemacht haben.
Auf dem Bild sehen
Sie die charakterlichen Verstrebungen im Stamm der Flatterulme. Wenn Sie entlang
der Widdauer Wiese in Richtung Agger-Fluss gehen, so finden Sie auf der rechten
Seite 6 Stück dieser Flatterulmen.
Bei meinen
Streifzügen durch den Lohmarer Wald treffe ich des öfteren auf Rehwild. Manchmal
habe ich das Glück, einen Schwarzkittel zu sehen. Gestern morgen stand plötzlich
ein Rehbock vor mir. Der Wind stand richtig und der Bock konnte mich nicht
aufnehmen. So konnte ich mit Zoom diese Bilder
schießen.
"Frühling lässt sein
blaues Band wieder flattern durch die Lüfte".
Ein Gedicht von Eduard Mörike
könnte nicht besser sein für diese Bilder von der Agger in Lohmar. Mit Gewalt
brechen die kleinen grünen Blätter aus und geben der Landschaft ein mächtig
anderes Bild, als das, was wir aus den Wintermonaten gewohnt
waren.
Die Agger bildete Jahrhunderte lang die Grenze zum Lohmarer Erbenwald. Hinter der Agger beginnt
die Wahner Heide. Lange Jahre wurde der Röhrichtsiefen für die Eintreibung von
Vieh noch genutzt. Heute ist es Brach- und
Schwemmland.
Geht man von der
Gaststätte "Zur Fähre" den Waldweg in Richtung Troisdorf, so orientiert man sich
nach 2 km wieder in Richtung Aggerauen. Eine ganz andere Landschaft tut sich
hier auf. Achten Sie bitte auf die roten Wege- Hinweisschilder und verlassen Sie
nicht die Wege.
Mitten im Lohmarer
Erbenwald, - allerdings heute ein Teil der südlichen Wahner Heide - steht ein
Denkmal von Oberförster Kleinschmidt. In den Jahren 1840 - 1880 fanden sich in
den Teichen und Schilfen des Lohmarer Waldes, an dessen Wurzeln sich Millionen
von Insekten bildeten, Keimzellen. Die Insekten verfaulten und verpesteten die
Luft mit einem unerträglichen Gestank. In diesen heißen Sommermonaten wurde die
Luft zu einem Bade fauler Ausdünstungen für Menschen und Tiere. Die Folge: Die
Anwohner aus Siegburg/Lohmar/Troisdorf litten unter Wechselfieber. Viele Bewohner starben.
Der preußische
Oberförster Friedrich Wilhelm Kleinschmidt begann 1849 damit, die 25 schlimmsten
betroffenen Weiher trocken zu legen. Bereits 1851 meldete Kleinschmidt die
Trockenlegung von fast 200 Morgen Teichen und Sumpfflächen im Lohmarer
Erbenwald. Danach zogen auch Privateigentümer nach und im Jahre 1858 wurde
vermeldet, dass sämtliche Weiher im Lohmarer Erbenwald trockengelegt
sind.
Das Fieber
verschwand durch den tatkräftigen Einsatz von Oberförster Kleinschmidt. Er starb
im Jahre 1878.
Sein Denkmal im
Lohmarer Wald steht etwa 250 Meter von der Agger entfernt etwa an der Achse des
neu angelegten Radweges Lohmar/Siegburg.
Sauberes und
keimfreies Wasser bekam die Bevölkerung von Lohmar erst in den 1960 er Jahren
kurz nach Fertigstellung der Wahnbachtalsperre. Hunderte Jahre vorher kam das
Wasser aus Brunnen, später aus gebauten Wasser-behältern und vor dem ersten
Weltkrieg aus gebauten Hochbehältern wie bei Krahwinkel, Brunnen in der Nähe von
Donrath sowie aus einer Quelle unterhalb von
Salgert.
Unser Mitglied Hans
Warning hat in den Lohmarer Heimatblättern Heft 17, 2003 die Wasseraufbereitung
beschrieben.
Auf unserem Bild
sehen Sie einen Wasserbehälter im Lohmarer Wald, der jahrelang Wasser vor dem
ersten Weltkrieg für die Bevölkerung von Lohmar lieferte. Der Behälter ist lange
geschlossen und heute Abenteuerspielplatz für Kinder. Aus Sicherheitsgründen hat
die Stadt Lohmar eine Stahltür vorgesetzt.
Fotografiert
oberhalb des Neubaugebietes Lohmar-Höhe (früher ein Nonnen-kloster) in südlicher Richtung.
Die Feuchtwiese im
Gegenlicht und im Morgennebel fotografiert.
Das Foto entstand im
Februar 2014 auf der Dammkrone des Deiches.
Ein Refugium für
Amphibien und Kleinlebewesen im Lohmarer Wald unterhalb von Lohmarhohn. Diese
einige Fußballfelder große Fläche wird vom HGV Lohmar/Naturschutz über
Jahrzehnte gepflegt und die gewonnenen Daten dem NABU bzw. dem
Landschaftsverband Rheinland übergeben. Forschungs- und Diplomarbeiten wurden
über diesen Teil des Lohmarer Waldes durchgeführt.
Die Fläche dient
aber auch als Überlaufbecken und Stauraum bei schweren Regenfällen. Dieser
Bereich des Waldes gehört der Stadt, aber auch ein Teil hiervon wird vom
Aggerverband übernommen.
Nicht nur das zarte
Grün dominiert jetzt unseren Wald - die Maibäume, unsere Birken, sind schon ganz
ausgetrieben - sondern ein Blütenmeer von "Weiß" zeigt sich in unserem Lohmarer
Wald:
Die Wildkirsche, die
Schlehe und auch der Weißdorn stehen in voller Blüte. Aber nur für kurze Zeit.
Teilweise lösen sich die Blüten schon.
Auf unserem Bild
sehen Sie den Weißdorn. In Europa gibt es etwa 20 verschiedene Arten von
Weißdorn. Dieser Strauch beherbergt etwa 50 verschiedene Schmetterlingsraupen,
für das biologische Gleichgewicht in unserem Wald von großem Nutzen. Der
Weißdorn ist auch eine Heilpflanze, die bei Herz-Erkrankungen eingesetzt
wird.
Die Wildkirsche wird
vereinzelt wieder vom HGV Lohmar, Naturschutz,
eingepflanzt.
Das Bild entstand an
der östlichen Autobahnabfahrt von Frankfurt in Richtung Lohmar. Hier sind noch
etliche versteckte Teiche zu finden, reine Biotope.
Die
Naturschutzgruppe im Lohmarer Wald pflegt u.a. ca. 35 Bänke im Wald, im Park der
Villa Friedlinde und entlang der B 484. Ein jährlicher "Bankpflegetag" ist
eingerichtet für das Streichen der Bänke, Austauschen defekter Balken und
Bretter, entfernen von Graffiti sowie Säuberung der Bodenfläche von Gras und
Wildwuchs.
Die Bänke werden im
Laufe des Jahres auch versetzt und/oder neu
aufgestellt.
Jährlich entstehen
durch Fäulnis, Vandalismus und Zerstörung (durch z.B. Sturm) hohe Kosten, die von uns
getragen werden. Eine Bezuschussung dieser Arbeit erhalten wir von der Stadt
Lohmar.
Das Bild zeigt die
neu aufgestellte Bank an der Zwölf-Apostel-Buche.
Die Bilder der
letzten Tage und Wochen, die ich übersendet habe, zeigen uns, wie vielfältiger
Art und Natur unser Wald in Lohmar ist. Vor einigen Tagen habe ich auf das
einzige Naturdenkmal im Lohmarer Wald - die Ausgrabungsstätte der Kelten auf dem
Hirzenberg - hingewiesen. Keinen Kilometer Luftlinie von diesem Ort entfernt,
dort wo vor 2500 Jahren bereits Bestattungen vorgenommen wurden, hat die Stadt
Lohmar vor ein paar Jahren einer Organisation "Friedwald" mit Sitz in
Frankfurt/M. einen Teil des Lohmarer Waldes für Bestattungen freigegeben.
Mittlerweile sind dort mehr als 1100 Personen bestattet worden. Tendenz stark
steigend.
Der "Friedwald" ist
in der Nähe des alten Gutes Rothenbach, fast an der Quelle des Bachlaufes
gelegen. Alte Karten des Lohmarer Erbenwaldes aus dem Jahre 1704 von Zimmermann
bezeichneten diesen Abschnitt als "Schies-Becke". Nach Heinrich Hennekeuser war
dies ein Gebiet, welches den Mönchen des Michelberges zu Siegburg erlaubte, dort
Wild zu schießen. Das Gelände wurde bereits 1704 als "Sumpfiges Gebiet und
schlechten Boden" ausgezeichnet.
Wussten Sie, dass Hunderte von Jahren im Lohmarer Erbenwald Torf gestochen und geerntet wurde? Oft
über das ganze Leben lang unserer Vorväter heizte man mit Holz. Braunkohle oder
Briketts gab es viel später. Torf war - wenn er getrocknet wurde - ein wichtiger
Wärmefaktor in den Wohnungen.
In alten Karten aus
dem Jahre 1702, die den Lohmarer Erbenwald zeigen, sind die Torfabstiche
eingezeichnet und .... heute noch bei Wanderungen und Spaziergängen erkennbar.
Geht man von der Rothenbach aus entlang der Fischteiche durch den (heute)
Siegburger Forst, so erkennt man auf der rechten Seite (links sind die Teiche)
die alten Torfabstiche. Auch viele Teiche und Weiher in diesem Abschnitt sind
durch Torfabstiche entstanden.
Das Bild zeigt
typische Feuchtgewächse in diesem Gebiet.
In unserem Wald
finden Sie jetzt eine Vielzahl von Frühlingsblühern. Die Taubnessel, das Wilde
Veilchen, der Kuckucksklee und auch das Buschwindröschen. Fast 3 Wochen früher
als in anderen Jahren ist unser Wald aus der Winterstarre erwacht. Rechts und
links des Weges finden sich viele kleine Pflanzen, die zu dem Bestandteil eines
gesunden Waldes zählen.
Auf unserem Bild
sehen Sie das Buschwindröschen, auch Waldanemone genannt. Es gehört zu der
Gattung der Hahnenfussgewächsen.
Die vom HGV
angebotene Serie "Unser Wald Lohmar" läuft seit dem 6. Februar und soll neben
den vielen Hinweisen und Hintergrundwissen über unseren Wald auf unsere
Ausstellung im Rathaus der Stadt Lohmar hinweisen, die am 12. Mai für eine Dauer
von 2 Wochen unseren Lohmarer Wald präsentiert. Aber auch die Arbeiten der
Naturschutzgruppe, die im Lohmarer Wald viele Stunden verbringt, sollen gezeigt
werden, so für den Schutz der Landschaft, des Vogelschutzes und der
Bankpflege.
Insgesamt 74 Bilder
wurden aus unserem Wald in unterschiedlichen Facetten bisher gezeigt mit den
entsprechenden Hinweisen hierfür. Viele der mit über 350 Mails angeschriebenen
Personen geben im Schneeballsystem diese Infos weiter, und Rückmeldungen lassen
vermuten, dass diese Berichte täglich bis zu 2000 Menschen erreichen.
Der Lohmarer Wald
ist ein Naherholungsgebiet und in der Verbindung zur Wahner Heide, zur Nutscheid
und zum Siebengebirge ein wertvolles Biotop. Hunderte, wenn nicht Tausende von
Jahren wird der Wald genutzt durch Forst- und Teichbau. Hunderte von Jahren war
er im Besitz der Äbtissinnen von Villich, der Mönche vom Michaelsberg, aber
auch waren Nutznießer die Lohmarer Waldberechtigten, die viele Jahre ihr Vieh
dort eintreiben konnten.
Unser Wald Lohmar
ist im ständigen Wandel. Er verändert sich durch sein Aussehen, durch Fällungen,
Anpflanzungen, Bauen neuer Wege, neuer Hochstände
usw.
Der Frühling bringt
Farben in den Wald: Aus dem tristen Grau wird ein zartes Grün der Buchen. Unsere
Blätter im Wald sind nicht durch Zufall grün. Aber mit der Hilfe des Farbstoffes
Chlorophyll kann die Photosynthese durchgeführt werden. Das Grün einzelner Bäume
ist sehr unterschiedlich, aber kein Baum würde blaue oder rote Blätter
erzeugen.
Das beigefügte Bild
von der gleichen Stelle aus ist in einem Zeitraum von knapp 3 Wochen entstanden
- eine vollkommene Veränderung der Sichtfläche. Aufgenommen an der alten
Lohmarer Straße.
Die
Bodenbeschaffenheit unseres Waldes ist sehr unterschiedlich: Sand, Kleie, Ton,
Torfschichten, Humusbereiche und Kiesablagerungen findet man in den einzelnen
Schichten. Zwischen Krölenbroich, Lohmarhohn und der oberen Schmiedgasse ist
sehr viel Sandvorkommen, welches in den 1940 und 1960 Jahren kommerziell von
Lohmarer Fuhrunternehmen abgebaut wurde. Im Bereich Fichtenweg/ Birkenweg/
Schmiedgasse war ein sehr großes Sandloch/ Sandbruch. Schienen und viele Loren
führten zu einem Oberschacht, um den Sand in LKW abkippen zu können. Später
wurde das Sandloch in eine Müllkippe umgewandelt.
In den 1920 bis 1960
er Jahren waren in Lohmar 3 größere Müllkippen: Wie oben beschrieben, dann an
der "B 484/ Ecke zur Jabachbrücke-Im großen Deich" und an der "Danziger Straße"
in Lohmar Süd.
Die Kippe im Gebiet
Fichtenweg/ Birkenweg wurde mit Erdreich zugeschüttet und auf die obere Fläche
eine Aschenbahn für die nebenan liegende Waldschule angelegt.. Der Boden dort
ist über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte,
kontaminiert.
Auf dem Bild sehen
Sie die langsam durch Gras verschwindende Aschenbahn. Darunter lagern Tonnen von
Abfall.
"Über allen Gipfeln
ist Ruh"
Goethe meinte im Jahre 1780 bestimmt den Thüringer Wald in seinen
Versen. Auf dem Bild ist der Lohmarer Wald an seiner höchsten Stelle
fotografiert. Geht man von Haus Freiheit in Inger den Teerweg entlang, so steht
man auf dem höchsten Punkt des Lohmarer "Erbenwaldes". Etwa 172 Meter über NN
ist diese Erhebung. Der kleine Teerweg führt ins Endlose - im wahrsten Sinne des
Wortes. Am Ende ist kein Weiterkommen. Aber die Aussicht bis hinunter ins
Siebengebirge und nach Köln ist bei guten Wetter
grandios.
Die leuchtend grünen
Farben der Blätter unserer Bäume im Wald im Frühjahr könnten nicht schöner sein.
Auf dem Bild erkennen Sie vorne die ersten Blätter der Eiche, dahinter die
Buche, die bereits 14 Tage vorher ausgetrieben hat und dahinter der fast noch
kahle Baum einer Eiche.
Aufgenommen am
Johannesweiher an der alten Lohmarer Straße. Der Weiher ist in alten Karten und
Bezeichnungen schon vor über 400 Jahren genannt.
Seit Monaten nicht
mehr gesichtet, jetzt ist er wieder illegal in unseren Wäldern: Der
Osterhase.
Der Vorstand des
Heimat- und Geschichtsverein Lohmar wünscht Ihnen und Ihrer Familie schöne
Ostertage.
Oft sagt man, der
Frühling ist die schönste Jahreszeit. Will man es noch besser in Erfahrung
bringen, so geht man vor Sonnenaufgang in den Wald. Ich garantiere Ihnen ein
wunderschönes Konzert an Vogelgezwitscher, absolute Ruhe und der Wald ist
voller Gerüche. Frische, natürliche Luft und wunderbare Eindrücke sind
kostenlos in unserem Wald zu finden.
Die Aufnahme
entstand heute morgen kurz vor Sonnenaufgang an den Teichen in Richtung
Rothenbach!
Heute nun der letzte Beitrag über den Lohmarer Wald.
Die Serie wird heute abrupt abgebrochen. Wir verweisen auf unsere Ausstellung im
Rathaus der Stadt Lohmar vom 12.5. - 25.5.2014.
Wir sind Gäste in
unserem Wald:
- Als Erholungssuchende, die Ruhe
und Entspannung finden möchten und die Einsamkeit im Wald
genießen
- als Sportlerinnen und Sportler,
die das Training an der frischen Luft lieben und sich bei ständig wechselnden
Eindrücken in der Weite der Wälder erholen
- als Nutzerinnen und Nutzer des
nachgewachsenen Rohstoffes Holz, der die Natur zum Menschen bringt, der Wärme und
Behaglichkeit ausstrahlt
- als Bewahrer und Betrachter der
Natur, die uns ihre Vielfalt präsentiert und uns durch Idylle und Wildnis unsere
Verantwortung für die Schöpfung und die Bedeutung für die Zukunft vor Augen
führt.
Der Wald bietet als Gastgeber jedem
alles,
aber keinem etwas Ausschließliches.
Wie man in den
Wald rein ruft...
sollten folgende Spielregeln
beachtet werden:
- Erwidern Sie die
Gastfreundlichkeit unseres Waldes durch respektvolles Verhalten gegenüber der
Natur
- Nehmen Sie aufeinander Rücksicht
und akzeptieren Sie die Anderen und ihren Anspruch an den
Wald.
- Entwickeln Sie Verständnis für die
Anderen und ihr Tun
- Pflegen Sie einen freundlichen und
höflichen Umgang miteinander -
auch bei Konflikten.
auch bei Konflikten.
Der HGV hat meinen Blog etwas abgewandelt.
Link dazu
Die Stadt Lohmar hat meinen Blog verlinkt, bin ganz überrascht.
anklicken und auf letzte Textreihe gucken
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